Harte Erziehung: Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung von Kindern

Freitag, 23 Mai 2025 06:30

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass harte Erziehungspraktiken bei Kindern langfristige Schäden an der Gehirnentwicklung verursachen können. Erfahren Sie, wie diese Praktiken die Gehirngröße beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf das spätere Leben hat.

illustration harte Erziehung, Gehirnentwicklung, Kinder © copyright Agung Pandit Wiguna - Pexels

Eine neue Studie enthüllt die erschreckenden Auswirkungen von harten Erziehungspraktiken auf die Gehirnentwicklung von Kindern. Die in der Fachzeitschrift Development and Psychology veröffentlichte Studie zeigt, dass Jugendliche, die in ihrer Kindheit wiederholt harten Erziehungspraktiken ausgesetzt waren, im Vergleich zu Gleichaltrigen kleinere Gehirnstrukturen aufweisen.

Wie beeinflusst harte Erziehung die Gehirngröße?

Die Forschung, geleitet von Sabrina Suffren, PhD, von der Université de Montréal und dem CHU Sainte Justine Research Centre, ergab, dass harte Erziehungspraktiken, wie z. B. häufiges Schreien, Schlagen, Schütteln oder Anschreien von Kindern, mit einer kleineren Gehirngröße bei Jugendlichen in Verbindung stehen.

Langfristige Folgen für die Entwicklung

Die Auswirkungen von harten Erziehungspraktiken auf die Gehirnentwicklung von Kindern gehen über Veränderungen in der Gehirnstruktur hinaus. Studien belegen, dass Kinder, die schwere Formen von Gewalt erfahren haben, ein erhöhtes Risiko für Angststörungen und Depressionen im späteren Leben haben. Die aktuelle Studie zeigt nun, dass selbst harte Erziehungspraktiken, die nicht den Grad schwerer Gewalt erreichen, negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns haben können.

Was sind harte Erziehungspraktiken?

Harte Erziehungspraktiken umfassen alle Methoden, die Gewalt oder Drohungen verwenden, um ein Kind zu kontrollieren. Dies beinhaltet:

  • Schreien oder Anschreien
  • Schlagen oder andere körperliche Strafen
  • Schütteln oder Rütteln
  • Verbale Beleidigungen oder Herabsetzungen
  • Drohungen mit Gewalt
  • Isolation oder Ausschluss

Wie wurde die Studie durchgeführt?

Die Studie nutzte Daten von Kindern, die seit ihrer Geburt Anfang der 2000er Jahre im CHU Saint-Justine beobachtet wurden. Die Erziehungspraktiken und die Angstniveaus der Kinder wurden jedes Jahr von 2 bis 9 Jahren bewertet. Diese Daten wurden dann verwendet, um die Kinder nach ihrer Exposition (niedrig oder hoch) gegenüber kontinuierlichen harten Erziehungspraktiken in Gruppen einzuteilen.

Die Bedeutung von positiver Erziehung

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung von positiver und unterstützender Erziehung für die gesunde Entwicklung des Gehirns von Kindern. Eltern und Erziehungsberechtigte sollten sich auf alternative Methoden zur Disziplinierung konzentrieren, die auf Kommunikation, Empathie und positive Verstärkung beruhen.

Was können Eltern tun?

  1. Lernen Sie, wie Sie mit Stress und Frustration umgehen, ohne gewalttätig zu werden.
  2. Setzen Sie klare Regeln und Grenzen, die für Ihr Kind verständlich sind.
  3. Verwenden Sie positive Verstärkung, um gewünschtes Verhalten zu fördern.
  4. Lernen Sie, die Gefühle Ihres Kindes zu verstehen und auf sie einzugehen.
  5. Suchen Sie Unterstützung bei Erziehungsfragen von professionellen Fachleuten.

Fazit: Der Schutz der Gehirnentwicklung von Kindern

Die Studie verdeutlicht die weitreichenden Folgen von harten Erziehungspraktiken für die Gehirnentwicklung von Kindern. Es ist unerlässlich, dass Eltern und die Gesellschaft die Bedeutung von positiver und unterstützender Erziehung für die gesunde Entwicklung der nächsten Generation verstehen. Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, dass Kinder in einer Umgebung aufwachsen, die ihre Entwicklung und ihr Wohlbefinden fördert.

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