Kinder erschrecken: Stärkt das die Bindung zu den Eltern?

Sonntag, 6 April 2025 18:27

Kinder erschrecken: Ist es wirklich eine gute Idee, um Bindung zu stärken? Erfahren Sie, wie diese Praxis negative Auswirkungen auf Kinder haben kann und wie Sie eine gesunde Bindung zu Ihrem Kind aufbauen können.

illustration Kinder erschrecken, Bindung stärken, Eltern, Angst, Trauma © copyright Skyler Ewing - Pexels

Viele Eltern greifen darauf zurück, ihre Kinder zu erschrecken, um sie zum Gehorsam zu bewegen. Manche Eltern gehen sogar so weit, ihre Kinder mit Streichen zum Weinen zu bringen, indem sie beispielsweise so tun, als würden sie sie allein lassen. Wenn das Kind in Panik gerät und weint, lachen die Eltern darüber und halten es für lustig.

Ist es wirklich eine gute Idee, Kinder zu erschrecken?

Es gibt eine weit verbreitete Ansicht, dass diese Methode die Beziehung zwischen Eltern und Kind stärkt und das Kind ausdrucksvoller macht. Doch Experten warnen vor den negativen Folgen dieser Praxis.

Die Folgen: Angst, Unsicherheit und Trauma

Dr. Kurniawan Satria Denta, Kinderarzt, betont, dass das Erschrecken von Kindern die Bindung zu den Eltern nicht stärkt. Im Gegenteil, diese Handlung kann das Vertrauen und die Geborgenheit zerstören, die für den Aufbau einer starken Beziehung unerlässlich sind.

Kinder zu erschrecken, fördert keine positive Bindung. Stattdessen kann es bei Kindern zu Angst und Unsicherheit führen. „Positive Bindung entsteht durch liebevolle Interaktion, Empathie und Unterstützung, nicht durch Einschüchterungsmethoden“, erklärt Denta.

Samanta Elsener, Kinder- und Familienpsychologin, bestätigt diese Einschätzung. „Wenn man Kinder erschreckt, fühlen sie sich nicht bedingungslos geliebt, besonders nicht von der Mutter, die eigentlich der sicherste Ort für das Kind sein sollte“, erklärt sie.

Anstatt die Bindung zu stärken, kann dieses Verhalten das Vertrauen des Kindes in die Eltern untergraben und zu Unsicherheit führen. Dies kann zu Traumata führen und negative Auswirkungen auf die psychoemotionale Entwicklung des Kindes haben.

„Kinder, die mit Angst erzogen werden, wachsen ängstlich auf und haben als Erwachsene Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen“, sagt Samanta.

Wie Sie eine gesunde Bindung zu Ihrem Kind aufbauen können

Eltern sollten es daher vermeiden, ihre Kinder mit Streichen zum Weinen zu bringen, da dies negative Auswirkungen auf sie haben kann. Anstatt auf Einschüchterungsmethoden zurückzugreifen, können Eltern verschiedene positive Aktivitäten unternehmen, um die Bindung zu ihrem Kind zu stärken:

  • Gemeinsam spielen: Spiele fördern die Fantasie, die Kreativität und den Spaß, was die Bindung zwischen Eltern und Kind stärkt.
  • Gemeinsam lesen: Vorlesen fördert die Sprachentwicklung, die Kreativität und die Fantasie und schafft gleichzeitig wertvolle gemeinsame Momente.
  • Gemeinsam Sport treiben: Gemeinsame Aktivitäten, wie Radfahren oder Spazierengehen, fördern die Bewegung und die frische Luft und ermöglichen es Eltern und Kind, Zeit miteinander zu verbringen.
  • Umarmen: Umarmungen sind ein Ausdruck von Zuneigung und Liebe, die sich positiv auf die emotionale Entwicklung des Kindes auswirken.
  • Loben: Loben Sie Ihr Kind für seine Erfolge und Anstrengungen, um ihm Selbstvertrauen zu geben und seine Motivation zu stärken.

Durch diese positiven Aktivitäten können Eltern dazu beitragen, den „emotionalen Tank“ des Kindes zu füllen und eine gesündere und stärkere Beziehung aufzubauen.

Es ist wichtig, dass Eltern verstehen, dass das Erschrecken von Kindern nicht die richtige Methode ist, um eine starke Bindung aufzubauen. Eine gesunde und liebevolle Beziehung entsteht durch positive Interaktion, Empathie und Unterstützung.

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